In einer Handvoll Erde leben soviele Organismen wie Menschen auf der Erde. Egal wie groß oder klein – alle Lebewesen hinterlassen irgendwie ihre eigenen Spuren. Alle wirken zusammen. Überall im Wald ist Leben, ob auf den Bäumen, im Laub oder auf den Wegen.
Krötenspuren im Schnee – Copyrigth by Sibylle Appoldt
Die Natur bietet uns ein weites Spektrum an Farben und Formen, an denen man sich kaum satt sehen kann. Manchmal wie hier am Walberla schafft das Wetter zusätzlich einmalige Kontraste.
Wenn wir unseren Sehsinn einmal ausschalten und mit Händen und Füßen fühlen, entdecken wir eine neue Welt, in der es nichts doppelt gibt. Lass Dich mit verbundenen Augen zu einem Baum in der Nähe führen. Erkunde ihn mit Deinen Sinnen, lass Dich zurückführen und versuche, ihn ohne verbundene Augen wieder zu finden.
Wie oft sind es gerade die kleinen Dinge, die uns Freude machen. Die Schärfung unserer Sinne weitet unseren Blick. Auch für die kleinen Dinge, die wir sonst leicht übersehen.
… und das ganz ohne Termin und Voranmeldung. Der Wald ist einfach da, egal zu welcher Jahres- oder Tageszeit. Egal ob die Sonne scheint, es regnet oder schneit.
„Wüsst ich genau, wie dieses Blatt aus seinem Zweig herauskam, schwieg ich auf ewige Zeit still, denn ich wüsste genug“
„Die Begegnung mit der Natur streichelt die Seele“
(Clemens G. Arway)
Ganz egal, ob man den Wald bei einem Spaziergang, zum Sport, im Schulwald, bei wald-, natur- oder wildnispädagogischen Veranstaltungen betritt: er tut uns einfach gut. Während bei vielen Veranstaltungen die Wissensvermittlung und die Bildung für nachhaltige Entwicklung im Vordergrund stehen, geht es beim Waldbaden einerseits um den Erholungswert des Waldes und andererseits um die Wertschätzung, die wir dem Wald entgegen bringen.
Das Waldbaden hat zum Ziel, mit allen Sinnen achtsam in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Der japanische Begriff „Shinrin-Yoku“ umschreibt genau diesen Effekt mit einem Wort. Dabei ist das bewusste Erleben des Waldes viel mehr als nur ein bildliches „Bad“ im Wald. Das gesamte Ökosystem Wald trägt mit all seinen Facetten bei regelmäßigen Besuchen zur vorbeugenden Gesundheitsförderung bei. Farben, Formen, Geräusche, Wärme, Kälte, Bewegungen fördern die Entspannung, senken den Blutdruck, hellen unsere Stimmung auf und lassen Zeitdruck, Stress und negative Gefühle verblassen. Wer sich auf den Wald einlässt und den Alltag zu Hause lässt, ist schnell im „Hier und Jetzt“ und kommt erholt wie nach einem Kurzurlaub zurück.