Komorebi

In Japan gibt es ein einziges Wort für den Effekt, den das Sonnenlicht auf den Blättern der Laubbäume erzeugt, wenn es wärmend durch sie hindurch strahlt. Dabei entstehen herrliche Sonnenspots.

Von der Sonne durchdrungene Rotbuchenblätter. Sie leuchten hellgrün im Sonnenlicht

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Mistkäfer – Waldimpuls

Du hast bestimmt schon einmal auf einem Waldweg einen auf den Rücken gefallenen und zappelnden Mistkäfer entdeckt. Ich gehöre zu den Menschen, die solche Mistkäfer wieder umdrehen. Die hilflosen blau schimmernden Käfer tun mir dabei Leid, wie sie versuchen mit allen sechs Beinen und mit Hilfe der Flügel irgendwo Halt zu finden, um sich wieder umzudrehen. Nicht jeder Käfer schafft das.

Schwarzer Mistkäfer, der von rechts nach links durch braunes Laub der Rotbuche krabbelt.

Als ich bei einer Fortbildung im Wald saß, kam plötzlich ein Mistkäfer in mein Blickfeld. Ich beobachtet ihn, wie er seines Weges ging. Er lief gemächlich von rechts nach links. Er wählte nicht den bequemsten Weg, sondern den direkten Weg. So als ob er entlang einer unsichtbaren Linie läuft. Es war ihm egal, ober er ein Hindernis im Weg hatte. Er lief einfach darüber. Dabei kam er mehrfach ins Straucheln, stolperte und fiel von einem Stein. Er ließ sich dabei nicht beirren. Er stand immer wieder auf und ging immer weiter, bis ich ihn aus meinem Blickfeld verlor.

Ich war von seinem eisernen Willen beeindruckt. Er ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und behielt stets sein Ziel vor Augen. Ich fand es spannen, dass er kein einziges Hindernis umging sondern immer mit gleicher Geschwindigkeit weiter lief. Ebenso war ich beeindruckt, dass er den Weg gelaufen ist. Er hätte ja auch fliegen können. Warum machte er sich die Mühe, über ein für ihn sehr unwegsames Gelände zu laufen, wenn er doch fliegen kann? Der Mistkäfer ließ mich mit vielen offenen Fragen zurück.

Nutzen wir alle unsere Potentiale? Steckt in uns vielleicht mehr, als wir denken?
Sind die Hindernisse im Leben überwindbar? Finde es heraus!

Weitere Waldimpulse findest Du zum Download hier

Zukunftswälder

Im Wald liegt unsere Zukunft. Dieser kleine Baum produziert sein Leben lang Sauerstoff, filtert Staub und Grundwasser, hält den Untergrund fest und speichert CO2. Wenn wir unseren Wald schätzen, können wir Ihn schützen!

Ein frisch ausgeschlagener Rotbuchenkeimling, dessen große Keimblätter noch ganz wellig sind
Rotbuchenkeimling – Copyright by Sibylle Appodt

 „Die Natur hat immer recht und gerade da am gründlichsten, wo wir sie am wenigsten begreifen“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Bist Du neugierig geworden? Dann besuche meine Veranstaltungen und erfahre mehr über das faszinierende Ökosystem Wald. 

Die Fichte im Wind – Waldimpuls

Eine Phantasiereise und meine Hommage an die Fichte, die allen voran unter dem Klimawandel leidet

(Vorbereitung:
Sammle für jede Hand einen Fichtenzapfen. Du brauchst sie später in der Phantasiereise.
Suche Dir einen ebenerdigen Platz an dem Du Dich hüftbreit, mit durchlässigen Knie gut geerdet stehen kannst. Deine Hüfte kippst Du locker nach vorne. Achte darauf, dass Du nicht ins Hohlkreuz kommst. Atme tief in den Bauch ein und aus. Du kannst dabei gerne Deine Hände auf den Bauch legen. Atme ein paar mal ganz tief ein und wieder aus und schließe ganz achtsam wie bei einem Sonnenuntergang Deine Augen.)

Frische, hellgrüne, dichte von der sonne beschiedene Fichtenzweige.

Es ist Sommer und Du bist eine herrliche Fichte. Du stehst erhaben auf einem alten Felsvorsprung und Deine Zweige hängen tief bis zum Boden hinab. Du blickst auf einen See und Du siehst, wie die orange untergehende Sonne den See und den angrenzenden Wald in ein wunderbares Licht taucht. Den ganzen Tag über hast Du den Badegästen am See zugeschaut, wie sie sich mit ihren Luftmatratzen in den Wellen haben treiben lassen und wie sie am Strand Sandburgen gebaut haben. Jetzt ist der Badestrand leer. Ein frischer Sommerwind streicht ganz zart über den See und bildet ein feines Wellenmuster. Du hörst den Wellen zu, die sanft am Ufer auslaufen.

Deine Hände lösen sich von Deinem Bauch und hängen jetzt leicht abgespreizt rechts und links von Dir nach unten.

Nun konzentrierst Du Dich einige Atemzüge lang auf Deine Füße uns spürst die kräftigen Wurzeln unter Deinen Fußsohlen. Deine Wurzeln breiten sich tellerförmig unter Dir aus und geben Dir Halt und Sicherheit. Stelle Dir vor, wie sich diese Wurzeln auf der Suche nach Wasser immer weiter ausbreiten. Du stehst jetzt ganz stabil auf dem Boden.

Ein leichter Wind kommt auf, der Dich ganz zart im Gesicht, an den Handflächen und den Armen streichelt. Du spürst über einige Atemzüge die Frische, die er mit sich bringt und fängst an, Dich ganz achtsam im Wind hin und her zu wiegen. Wenn Du möchtest, kannst Du dazu Deine Arme jetzt weiter nach oben nehmen. Deine Wurzeln halten Dich sicher und fest.

Stelle Dir vor, dass sich eine Amsel achtsam auf einen Deiner Äste setzt und ihr Morgenlied singt. Sie sitzt zwitschernd auf Deinem Arm und singt ihr melodienreiches Lied. Ein Schwarm winziger Vögelchen kommt zu dir geflogen. Du hörst die leisen zarten Rufe und spürst wie die kleinen Vögel an Deinen Fichtenspitzen naschen. Dabei schweben sie wie Kolibris vor Deinen Ästen, sodass sie Dich kaum berühren. Du schaust einige Atemzüge lang diesem Naturschauspiel zu.

Dann siehst Du ein Eichhörnchen über die Äste und Wipfel Deiner Nachbarbäume springen. Es sucht nach Futter und entdeckt einen Deiner Zapfen am Baum. Es springt achtsam auf Deinen Ast und läuft ganz vorsichtig an ihm entlang bis zu Deinem Zapfen. Dort knabbert es ihn vom Ast ab. Der Zapfen fällt dabei senkrecht nach unten und Du hörst wie er ein- oder zweimal am Boden aufspringt und dann liegen bleibt. Lasse jetzt einen Deiner Zapfen fallen und höre ihm zu.

Das Eichhörnchen schaut ihm nach und klettert dann vorsichtig aber dennoch rasch an Deinem Stamm hinab, holt sich den Zapfen zurück und lässt sich auf einem alten Baumstumpf nieder. Dort nagt es am Zapfen genüsslich Schuppe um Schuppe ab und lässt sich die Fichtensamen schmecken.
Schaue dem Eichhörnchen einige Atemzüge lang amüsiert zu.

Nun stelle Dir vor, es wird Herbst und alle Laubbäume haben inzwischen bunte Blätter, die in der Sonne leuchten. Die Sonne spiegelt sich glitzernd auf der Wasseroberfläche. Am Horizont

türmen sich Wolken auf und der Wind frischt auf. Du spürst, wir er sanft über Dein Gesicht streift. Jetzt wird der Wind stärker und wälzt die Wasserschichten im See kräftig um. Kräftige Wellen laufen am Ufer aus und Deine Äste beginnen im Wind hin und her zu schwanken. Es fängt an zu regnen. Die Regentropfen legen sich auf die Oberfläche Deiner Nadeln und Deine Äste werden immer schwerer. Sie sinken Stück für Stück nach unten und leiten das Wasser zu Deinen Wurzeln hin ab. Vielleicht spürst Du die Schwere der Äste sogar. Ein Eichhörnchen richtet sich einen Winterkobel in Deinen Astgabeln ein und beginnt, seinen Wintervorrat zu sammeln. Du beobachtest es einige Atemzüge lang, wie es Eicheln und Nüsse in der Nähe Deines Stammes vergräbt.

Langsam wird es Winter und die ersten Schneeflocken fallen vom Himmel. Große dicke Schneeflocken legen sich sanft auf Deinen Ästen ab. Der See ist zugefroren und glänzt im Sonnenlicht. Auch Deine verschneiten Äste glitzern im Licht. Es schneit immer mehr, ein leichtes Schneegestöber kommt auf und Dein Äste werden immer schwerer. Sie zeigen jetzt weit nach unten bilden einen schützende Hülle um den Stamm, der leicht hin und her schwingt. Nachdem es aufgehört hat zu schneien, traut sich das Eichhörnchen aus seinem Kobel und klettert den Stamm hinab, um sich aus seinen Wintervorräten zu bedienen. Du siehst ihm einige Atemzüge lang neugierig zu, wie es versucht, sich an seine Verstecke zu erinnern.

Frisch ausgetriebene, hellgrüne , saftige Fichtenspitzen an einem Fichtenzweig

Es ist Frühling geworden. Der Schnee ist in dicken, schweren Tropfen von den Ästen auf den Boden gefallen und Deine Äste werden wieder leichter und erheben sich achtsam nach oben. Sie schwingen ganz sanft mit dem Frühlingswind hin und her, der erfrischend über Dein Gesicht, Deine Hände und Deine Arme streicht. Die restlichen Zapfen vom vergangenen Jahr fallen einer nach dem andern ab und Du hörst wie sie auf dem Boden aufschlagen. Lasse jetzt Deinen zweiten Zapfen fallen und höre genau hin, wie es klingt, wenn er am Boden aufkommt.

An Deinen Zweigen treiben aus den Knospen hellgrüne, weiche Fichtenspitzen und rote, kugelige Blüten aus, deren Pollen der Wind in großen gelben Wolken davonträgt. Blase durch Deine

leicht geöffneten Lippen die Pollen in mehreren Atemzügen achtsam davon und wünsche Ihnen Glück, dass es ihnen gelingt zu einem Zapfen heranzureifen.

Die winzigen Vögelchen besuchen Dich wieder und bauen aus Spinnweben und Raupengespinsten ein winziges hängendes Nest zwischen Deine Zweige. Du beobachtest Sie beim Nestbau, beim Eierlegen und beim Schlüpfen. Emsig fliegen die Vogeleltern umher, um den Hunger der kleinen noch fast nackten Vögel zu stillen. Du beobachtest über einige Atemzüge wie schnell es geht, dass aus diesen winzigen Wesen, flügge Vögel werden.

Das Nest leert sich und die kleinen Vögel machen ihre ersten Flugversuche. Anfangs nur kurze Strecken, bei denen sie von den Eltern begleitet werden, aber bald fliegen auch sie wie ihre Eltern durch die Luft und Du verabschiedest sie in Gedanken und wünsche Ihnen ein erfüllte Leben. Auch das Eichhörnchen hat Nachwuchs bekommen. Du schaust einige Atemzüge lang zu, wie die kleinen Eichhörnchen ihre ersten Gehversuche und Sprünge in Deinen Zweigen machen.

Nun wird es ruhig im Wald und die Tiere und Menschen weichen der Sommerhitze aus. Du riechst einige Atemzüge lang den würzigen Duft des Fichtenwaldes in der Sommerhitze. Du saugst den Duft tief in dich hinein und genießt die Sonnenstrahlen auf Deiner Haut. Vielleicht kannst Du die

Wärme auf der Haut beim Ausatmen spüren. Einige wenige Atemzüge lang schaust Du den Badegästen am See zu, die im Wasser toben und es sich gut gehen lassen.

Dann öffnest Du ganz sanft wie bei einem Sonnenaufgang die Augen und kommst achtsam zurück ins „Hier und Jetzt“. Verweile noch einen kurzen Moment und spüre der Phantasiereise für ein paar Atemzüge nach.

Weitere Waldimpulse findest Du zum Download hier

Der Natur lauschen

Der Regen bringt seine ganz eigen Geräuschkulisse mit. Wer einmal die Regensymphonie im Wald genießt, kennt die dicken, kleinen, feinen und großen Tropfen, die alle mit ihrem ganz eigenen Geräusch auf Ästen, Blättern und dem Boden auftreffen. In Regentropfen spiegelt sich die ganze Welt.

Regentropfen an Rotbuchenblättern

Geh‘ bei Regen raus in die Natur und lasse Dich vom Glitzern der Regentropfen verzaubern.

In der Natur bist Du nie allein

In einer Handvoll Erde leben soviele Organismen wie Menschen auf der Erde. Egal wie groß oder klein – alle Lebewesen hinterlassen irgendwie ihre eigenen Spuren. Alle wirken zusammen. Überall im Wald ist Leben, ob auf den Bäumen, im Laub oder auf den Wegen.

Krötenspuren im Schnee.
Krötenspuren im Schnee – Copyrigth by Sibylle Appoldt

Endlich Frühling

Die Natur macht sich für den Frühling bereit und die ersten Frühblüher wie diese Buschwindröschen zeigen sich im frischen Frühlingsgrün.
Im Wald zwischert und trillert es in allen Tonlagen und die Vögel verteidigen lautstark ihre Reviere.
Mit dem Frühlingsputz ergibt sich Platz für Neues. So wird es auch ein paar Neuerungen und Veränderungen in meinen Angeboten geben. Zum Beispiel wird der „Wald & Du Kurs“ zum „Wald- und Wildnistrainer Kurs“. Auch inhaltlich wird es im Kurs ein paar Veränderungen geben. So wird der wald- und wildnispädagogische Praxisanteil deutlich höher, sodass es noch mehr zum Erfahren und Ausprobieren gibt.

Save the date: Neu im Raus-in-den-Wald-Programm sind Halbtageskurse wie z.B. das Nature Journaling und das Körbe binden (s. Veranstaltungen).


Herbstblätter …

Herbstblätter fallen nicht,
sie fliegen.
Sie nehmen sich Zeit
und genießen ihre einzige Chance,
frei zu sein.
Sie blitzen im Sonnenlicht,
wirbeln und segeln und flattern
auf den Schwingen des Windes.

(aus „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens)

Und noch ein fliegendes Herbstblatt von meinem Lieblingsfotografen Andreas Herrmann (weitere tolle Fotos s. https://leman-photoart.ch/

Farben und Formen

Die Natur bietet uns ein weites Spektrum an Farben und Formen, an denen man sich kaum satt sehen kann. Manchmal wie hier am Walberla schafft das Wetter zusätzlich einmalige Kontraste.

Herbstbäume im Schnee

Fühlen

Wenn wir unseren Sehsinn einmal ausschalten und mit Händen und Füßen fühlen, entdecken wir eine neue Welt, in der es nichts doppelt gibt.
Lass Dich mit verbundenen Augen zu einem Baum in der Nähe führen. Erkunde ihn mit Deinen Sinnen, lass Dich zurückführen und versuche, ihn ohne verbundene Augen wieder zu finden.

Rinde der Robinie mit tiefen Furchen